Mit dem Bau der Anlage begann Karl-Heinz Friedel im Spätherbst 1994. So entstanden die ersten beiden Segmente, die ein Jahr später bei der Modellbahnausstellung der Eisenbahn-und Modellbahnfreunde Coburg präsentiert wurden. Ende 1995 erweiterte Karl-Heinz Friedel die Anlage um zwei weitere Teile. So wuchs sie Jahr für Jahr auf mittlerweile 20 Segmente mit einer Gesamtlänge von 20 Metern an. Die ersten fünf Segmente werden mittlerweile für den Ausstellungsbetrieb nicht mehr genutzt, sind aber noch vorhanden. Wenn man diese Segmente noch dazu rechnet, sind es sogar 28 Teile mit insgesamt 29 Meter länge. Das Grundgerüst der Anlage besteht aus 16 mm starken Tischlerplatten, Fliegendraht und Haftputz. Die Schienen sind auf 10 mm Tischlerplatten über einem 3 mm starken Korkbett verlegt. Zu Beginn des Anlagenbaus verwendete Karl-Heinz Friedel Korkschotter, bei den neueren Modulen kam Tillig-Steinschotter zum Einsatz.
2010 baute Karl-Heinz Friedel im Austausch für den rechten Gleiswendel (Steinbruch) zwei neue Segmente, die in den Abmessungen gleich groß wie die Streckensegmente (100 x 53 cm) sind. Nun passen sie mit den anderen Teilen für den Transport in die Transportgestelle und benötigen auf dem LKW weniger Platz. Der Steinbruchwendel bleibt erhalten und kann jederzeit wieder eingebaut werden. Die beiden neuen Teile wurden auf der Ausstellung der Eisenbahn- und Modellbahnfreunde Coburg in der Domäne Rödental zum ersten mal gezeigt und kamen bei den Besuchern sehr gut an.
Auch in Dresden waren die Besucher von den beiden neuen Segmenten begeistert, viele fragten, welche Sorte Wein hier angebaut würde und ob sie mal eine Weinprobe mitmachen könnten.
2013 wurden dann wieder zwei neue Segmente gebaut, die im Austausch für die
Pferdeweide und die Gleisbaustelle eingebaut wurden. Das "Neue Weingut" und
das "Weinbergsegment" unterstreichen den fränkischen Charakter der Anlage.
2015 wurde dann noch die S-Kurve unter der Burg entschärft und die Rückführung aus der Anlage herausgezogen. Auf vier Segmenten, bis zum ersten Flußsegment, verläuft die Strecke jetzt für den
"Fahrdienstleiter" besser einsehbar.
Ausserdem kam gleich noch ein kleiner Schattenbahnhof dazu, in dem für jede Richtung noch ein weiter Zug bereit gestellt werden kann.
Die komplette Ringleitung einschl. Steuerung wurde in Zusammenarbeit mit meinem Vereinskolllegen Stefan Hose von 0,14 m² auf 0,5 m² erneuert.
Auf die älteren Segmente, die in die neue Anlage wegen der Blocksteuerung nicht mehr eingebaut werden können, wurde 2010 Arnold Oberleitung gebaut und auf dem Arnold Sommerfest 2010 als eigenständige Anlage gezeigt.
Gigantisch wirkt die Menge der verwendeten Materialien: 105 laufende Meter Schienen der Firmen Roco und Peco wurden für die zweigleisige, nicht elektrifizierte Hauptstrecke mit einem fünfgleisigen Bahnhof verlegt, dazu 22 Weichen mit einem Abzweigwinkel von 10 Grad. Cirka 600 Nadelbäume sowie 150 Laubbäume, welche alle per Hand nachbearbeitet wurden, zieren die modellierte Landschaft, für deren Begrünung HEKI-Grasfasern, HEKI-Flor, NOCH-Foliage, aber auch Naturmaterialien wie Gartenerde, feiner italienischer und dänischer Sand (aus dem Urlaub mitgebracht) und handverlesene Kieselsteine verwendet wurden. Neben den vielen handelsüblichen Gebäuden, welche auch in großer Zahl nachträglich verfeinert und umgebaut wurden, entstand ein großer Teil von Bauwerken auch im Eigenbau. So zum Beispiel ein Schotterwerk, Betonfertigteilwerk samt Nebengebäuden, Scheunen, Brücken, Tunnelportale, Stützmauern und viele weitere Ausschmückungsteile. Sehr aufwendig gestaltet wurde auch ein Weingut mit ca. 1200 Rebstöcken, die alle einzeln eingeklebt und mit Heki-Microflor begrünt wurden. Viele Accessoires wie zum Beispiel Biertische und– bänke entstanden im Eigenbau aus 0,3 mm Draht und Furnierstreifen. Auf den Tischen stehen sogar Gläser, die aus 0,5mm Lichtleiterdraht gefertigt wurden.
Auf den beiden neuen Segmenten wurden ebenfalls unterhalb des Fachwerkdorfes Friedelsheim Weinberge angelegt. Hier wurden wie beim Weingut Weinstöcke der Firma Heki verarbeitet. Von den H0 Weinstöcken wurden nur die kurzen Seitentriebe abgeschnitten und dann einzeln eingeklebt. In der Packung sind 120 Weinstöcke, an jedem Spritzling sind fünf Seitentriebe. Zwei Packungen wurden verbraucht, daß entspricht 1200 Rebstöcke. Das in der Packung mitgelieferte Blattwerk wurde nicht verarbeitet sondern Heki-Microfloor Maigrün.
Der Fluss sowie der Stausee sind mit Window Color (transparent) modelliert um dem Original so nah wie möglich zu kommen. Der Untergrund wurde vorher farblich behandelt und die Uferzonen fertig gestaltet.
Die beiden Schiffe sind Resin-Bausätze von Artitec. Von der Firma Hack ist die zweigleisige Fischbauch-Brücke, sowie die beiden kleinen Kastenbrücken die den Nebenfluß überspannen.
Im Jahr 2002 wurden schließlich alle Signale (Viessmann) mit einem Anfahr- und Bremsbaustein der Firma Uhlenbrock ausgerüstet. Ist das Signal geschlossen kommt der Zug langsam zum stehen. Nachdem das Signal auf freie Fahrt geschaltet wird, dauert es noch ein paar Sekunden, bis sich der Zug wie im Original langsam in Bewegung setzt. Im Jahr 2006 baute ich noch eine Blockstellensicherung der Firma IEK ein. So können in jeder Richtung 6 Züge im gesicherten Blockabstand automatisch fahren.
Abgerundet wird die Anlage durch eine gemalte Hintergrundkulisse. Bei den beiden neuen Segmenten von Friedelsheim und den drei Bahnhofsteilen wurden aus Faller und Kibri Katalogen Häuser ausgeschnitten und auf die Hintergrundkullisse aufgeklebt. So entstand ein sehr schöner Segmentabschluß nach hinten, auch Hagen von Ortloff war von der Tiefenwirkung begeistert.
Siebzehn 150 Watt Scheinwerfer werden zum Ausleuchten der Strecke bei Ausstellungen angebracht, um alle Details gut sichtbar zu machen.
Stilmäßig ist die N-Segmentanlage in der Epoche III/IV angesiedelt, was eine große Auswahl an Zugkombinationen ermöglicht. Durch die lange für den Zuschauer sichtbare Strecke, können so eindrucksvolle Ganzzüge mit bis zu dreißig Güterwagen und Personenzüge bis zehn Wagen präsentiert werden. Im Ausstellungsbetrieb wird durch einen Schattenbahnhof der Einsatz von 20 Zügen auf der Anlage ermöglicht. Natürlich sind auch hin und wieder moderne, bunte Züge auf der Strecke unterwegs, denn auch Epoche V Garnituren haben ihren Reiz.
Nur E-Loks kommen auf der Anlage nicht zum Einsatz.
Viele Züge erhielten auch eine vorbildgerechte Beladung. So wurden Kohle, Schotter, Langholz und Baustahlmatten eigens für die leeren Waggons hergestellt. Schließlich wurden die Zuggarnituren mit Hilfe von Airbrush gealtert.
Karl-Heinz Friedel