„N-Neubaustrecke“ von Christian Gudde
Stand: 01/2016
Anbei die Anlagenbeschreibung / Pressebericht zu unserer N-Anlage der „N-Neubaustrecke”.
Eine zweigleisige elektrifizierte Hauptstrecke mit einer zweigleisigen Ausschleifung für Güterzüge und umleiter. Und einem Überholbahnhof mit abzweigender Nebenbahn.
Vor dem Bau unserer N-Anlage standen einige Überlegungen wie zum Beispiel die Streckenführung und die Steuerung der Anlage, aber auch wie die neuen Segmente ausgeführt werden sollten.
Nach den ersten Überlegungen 2008 zogen sich die verschiedenen Entwürfe und Konzepte bis zum Ende des Jahres 2009 hin. Bis zur ersten Präsentation in der Öffentlichkeit sollten noch fast gut zwei Jahre vergehen. Bei unserer eigenen Ausstellung in Rödental bei den Modellbahnfreunden Rödental e.V. (ehemals den Eisenbahn- und Modellbahnfreunden Coburg e.V.) präsentierten wir im Oktober 2012 die neue Anlage zum ersten Mal dem Publikum mit einem sehr großen positiven Erfolg. Im April 2013 war die neue Anlage auf der Intermodellbau Dortmund zu bestaunen. Zudem war die Anlage im November 2014 in Luxemburg bei der EXPO Train
Das Konzept der Anlage ist ein großer 9gleisiger Schattenbahnhof und eine zweigleisige Hauptstrecke mit einer Ausschleifung für einen abwechslungsreichen Epoche 5 bis 6 Fahrbetrieb. Zwei weitere Schattenbahnhöfe (einer davon in 2015/2016 neu gebaut) stellen den rechten Anlagen Abschluss dar, wobei hier zu erwähnen wäre das hier Wendezüge kopfmachen können und einmal als geschobener und mal als gezogener Zug auf der Anlage verkehren kann. Zudem gibt es die Möglichkeit Güterzüge in einem Überholbahnhof zu überholen. Zudem können nun Güterzüge bis zu 30 Wagen auf der Anlage fahren. Um dies zu realisieren wurde sich anfangs für eine selbstentwickelte Computersteuerung von Thomas Kortschack entschieden. Im Jahr 2015 stellten wir dann jedoch aus Betrieblichen Gründen auf ITrain um. Hierbei kann man mit der Modernen Software Züge per mehrere Stellwerke steuern, auch das Fahren per Smartphone und Tablet ist mit dieser Software jetzt möglich.
Die N-Neubaustrecke stellt eine Anlage auf neusten Stand der Technik im Modellbahnbereich dar, aber auch die Modelllandschaft darf nicht fehlen.
Im Jahr 2010 begannen wir innerhalb des Modellbahnvereins, den Modellbahnfreunden Rödental e.V., mit dem Bau der privaten Anlage. Das Grundgerüst der Anlage bilden Segmente aus 16 mm starker Tischlerplatte wovon wir ca 30qm² verbaut haben. Weiterhin kamen Styrodur und Bauschaum sowie auch Haftputz und Gipsbinden zum Einsatz. Die Schienen sind auf 10 mm Pappelsperrholzplatten über einem 3 mm starken Korkbett verlegt. In den Schattenbahnhöfen wurden die Gleisübergänge der Segmente auf Pertinaxplatten verlötet.
Gigantisch wirkt die Menge der verwendeten Materialien: ca.250 laufende Meter Schienen der Firma Roco/Fleischmann wurden für die zweigleisige elektrifizierte Hauptstrecke sowie für die vier Schattenbahnhöfe verbaut. Weiterhin eine Doppelkreuzungsweiche und 54 Weichen. Natürlich darf bei der Modellbahn in unserer Epoche die Oberleitung nicht fehlen so fanden zudem ca. 200 Streckenmasten der Fa. Hobbex und über 200 Fahrdrähte den Weg auf die Anlage.
Zur Verkabelung der Anlage ist folgendes zu erwähnen:
Entgegen der landläufigen Meinung das bei Digitalbetrieb nur zwei Kabel notwendig sein sollen haben wir andere Erfahrungen gemacht:
so haben wir:
allein zur Verdrahtung benötigt.
Um einen Computergesteuerten Betrieb aufnehmen zu können waren bei uns folgende Komponenten notwendig:
Als Besonderheit ist das Faller Carsystem in die Anlage integriert, wobei hier das Streetsystem von Thorsten Hermes zum Einsatz kommt.
Die Steuerung in der Anlage ist eine eigenentwickelte Abstandsblockstellensteuerung die eigens für das Carsystem auf unsrer N-Neubaustrecke programmiert wurde.
Bei der Landschaftsgestaltung fanden ca. 250 selbstgebaute Bäume den Weg auf die Anlage. Weiterhin wurde das Begrünungsmaterial von bekannten Herstellern verwendet.
Beginnen wir unseren Rundgang an der rechten Anlagenecke.
Oben über dem Tunnel Dickshausen befindet sich am Rande des Waldes die Ausläufer des gleichnamigen Dorfes. Verfolgen wir nun den Streckenverlauf weiter und kommen unter der großen Eisenbahnbrücke hindurch wo wir die Angler beim Fischen beobachten können, anschließend durchqueren wir die Eisenbahn erneut und halten nun auf dem Parkplatz wo man die Züge beobachten kann. Anschließend kommt man am Überholbahnhof vorbei. Wenn man weiterfährt kommt man an einem Umspannwerk vorbei. Anschließend gabelt sich die Straße wenn man geradeaus weiterfährt kommt man am Campingplatz vorbei.
Hier verlassen wir den Rundgang wo der sichtbare Bereich endet.
Mittlerweile umfasst die Anlage in Ihrer derzeitigen Ausbaustufe 22 Segmente mit einer Größe von 120 cm x 60 cm. Das Maß der Segmente wurde so gewählt damit ein reibungsloser Transport möglich ist. Im aufgebauten Zustand beträgt die reine Anlagenfläche 10,8mtr. x 3,00mtr. Bei Messen und Ausstellungen wird eine größere Standfläche benötigt.
Mit dem Bau der Anlage folgten natürlich auch ein paar Hürden die es zu überwinden galt. Wie zum Beispiel der erste Testbetrieb auf einer kleinen Platte um unsere Computersteuerung und die Komponenten dazu kennenzulernen zumal die neue Digitaltechnik für uns in diesem Umfang Neuland darstellte.
Abgerundet wird die Anlage durch eine Hintergrundkulisse so wird das Auge des Betrachters auf die Anlage fixiert und es entsteht ein netter Abschluss zur Landschaft.
Desweitern wurden 10 je 150 Watt Scheinwerfer zum Ausleuchten der Strecke bei Ausstellungen angebracht, um die Strecke ins rechte Licht zu rücken.
Stilmäßig ist die N-Segmentanlage in der Epoche V/VI angesiedelt, was eine große Auswahl an Zugkombinationen ermöglicht. Durch die lange für den Zuschauer sichtbare Strecke, können so eindrucksvolle Ganzzüge mit bis zu dreißig Güterwagen und Personenzüge bis zehn Wagen präsentiert werden. Im Ausstellungsbetrieb wird durch die vier Schattenbahnhöfe der Einsatz von 32 Zügen auf der Anlage ermöglicht.
Natürlich sind moderne, bunte Züge auf der Strecke unterwegs. Schließlich wurden die Zuggarnituren schon zum Teil mit Hilfe von Airbrush durch meinen Vereinskollegen Ralf Schramm gealtert. An dieser Stelle vielen Dank nochmal.
Heute realisieren wir einen vorbildgerechten Computerüberwachten und vollautomatischen Betrieb, ebenso ist es auch möglich manuell den Zugablauf zu beeinflussen.
gez. C.Gudde